Am 21.03.2024 ging es mit dem Transporter in Richtung Hockenheim um das erste der insgesamt sieben Läufe des DMV BMW 318ti Cups unter die Räder zu nehmen.
Bereits der Freitag war sehr aufregend gestartet, da noch die entsprechenden Serienaufkleber auf dem Fahrzeug angebracht werden mussten. Anschließend suchte ich das Teamzelt von Cerny Motorsport auf um meine Reifenkarte abzuholen. Im Sinne der Kostenreduzierung und auch der Umwelt zuliebe, sind die Reifen und die Anzahl der Reifen je Wochenende im Rahmen des Cups vorgeschrieben. Für den ersten Lauf konnte ich 6 Reifen in Anspruch nehmen, bei jedem weiteren Rennen maximal 2 Reifen (ausgenommen Reifenschäden). So bleiben die Kosten relativ gering und der Wettbewerb bleibt ausgeglichen.
Für mich waren es die ersten Meter und Runden am Hockenheimring und ich war sehr begeistert von der Strecke. Da ich am Vormittag bei Turn 1 gleich einen Abflug von einem meiner Cup Kollegen gesehen habe, hatte ich vor Turn 1 zu beginn des freien Trainings noch eine Menge Respekt, schließlich wollte ich nicht gleich in den ersten 40 Minuten der neuen Saison das Auto weg werfen. Ich konnte mich schnell steigern und das freie Training um Platz 40 von 56 Startern beenden. Für das Qualifying war ich recht zuversichtlich, hatte ich noch ein paar Verbesserungspotenziale in der Nacharbeit ausfindig machen können.
Das Qualifying stand an und es näherten sich Regenwolken. Ich nutzte gleich die ersten Runden und verzichtete auf ein entspanntes einfahren um schnellstmöglich eine Zeit zu setzen. Bereits in der 2.-3. Runde merkte ich auf der Parabolica, das mir Leistung fehlt und habe alles versucht, um die bestmögliche Startposition zu erzielen und mein Ergebnis vom freien Training zu bestätigen. Ich kam mit einem recht guten Gefühl ins Teamzelt von CTD-Racing und JM-Motorsport und habe auf das Livetiming geschaut. Als ich meine Startposition entdeckte, war ich mehr als enttäuscht. Nur Platz 53 von 56 Startern, über 2,5 Sekunden langsamer als noch im freien Training. Es begann die Fehlersuche, es konnte aber über das Auslesen des Steuergerätes kein Fehler festgestellt werden. Meine Stimmung war geknickt, konnte ich mir den Zeitverlust nicht erklären und es schien ein spannendes Rennen zu werden.
Das erste Rennen ging somit für mich vom 53. Startplatz bei einem rollenden Start los. Bereits beim Start konnte ich ein paar Plätze gut machen, von denen ich aber bereits in Turn zwei wieder ein paar Plätze hergeben musste. Zu Beginn der 3. Runde begann es zu regnen und ich musste erst einmal heraus finden, wieviel Grip die Goodyear Direzza als Semislick im nassen bieten. Ich war positiv überrascht und konnte schnell vertrauen in den Reifen entwickeln und konnte bereits die ersten Plätze gut machen. Es folgten im Rennen ein paar Code 60 Phasen (60 km/h auf der gesamten Strecke mit Überholverbot). Die erste kam leider zu früh und der Pflichtstopp konnte noch nicht absolviert werden. Der Regen wurde stärker und ich konnte mich noch ein wenig mehr auf das Auto im Regen gewöhnen. Ich kam immer mehr besser zurecht und konnte in der letzten Runde noch einen schönen Angriff auf den 42. platzierten starten. In der letzten Kurve vor der karierten Flagge konnte ich mich neben meinen Kontrahenten setzen und ein schönes Foto Finish erzielen, welches ich um 0,081 Sekunden leider verloren habe. Somit kam ich als 43. ins Ziel und konnte insgesamt zehn Plätze gut machen. Leider war der Fehler aus dem Quali noch immer nicht abgestellt, sonst wäre es sicher weiter nach vorn gegangen.
Vor dem zweiten Rennen haben wir noch einmal geschaut, was der Fehler sein konnte und wo die Motorleistung hin ist. Der Teamchef von CTD-Racing in Person Clemens Klatte, fiel ein unrunder Lauf des Motors im Leerlauf auf. Er tippte auf das Leerlaufregelventil und hatte Recht. Der Motor lief danach wieder rund und ich machte mich voller Zuversicht auf ins zweite Rennen. Das zweite Rennen wurde stehend gestartet und auch hier waren wieder Regenwolken am Himmel zu sehen und es begann in der Einführungsrunde an zu tröpfeln. Das Adrenalin war auf dem höchsten Level, als die Startampel erlosch und das Rennen freigegeben wurde. Um das Fahrzeug nicht zu beschädigen, war ich über vorsichtig und hatte bis zur ersten Kurve bereits zehn Plätze verloren und war letzter. Da der Motor nun aber viel besser lief, konnte ich an meinen Kontrahenten dran bleiben und mir auf der ersten Runde bereits wieder einige Plätze zurück holen. Bis zur 9. Runde hatte ich einen guten Blick auf die Top 20-30 und war auch nicht allzu weit weg von dem großen Pulk. Dann passierte mir beim Anbremsen auf die 2. Kurve in Runde 10 ein kleiner Fehler und es gab beim runter schalten ein komisches Geräusch. Bei beschleunigen auf die lange Parabolica merkte ich schon, das ich soeben wieder Leistung verloren habe und musste zu meinen Kontrahenten abreißen lassen. Ich hatte die Hoffnung, das sich das Thema nur um einen kruzfristigen Fehler handelt, es war aber auch nur eine Hoffnung und bestätigte sich leider nicht. Der Fehler hielt den Rest des Rennens an und ich war auf einen Schlag 5-6 Sekunden pro Runde langsamer. Der Rest des Rennens lief daher sehr unspektakulär und ich konnte das Rennen erneut auf dem 43. Gesamtrang beenden.
Als Fazit kann ich sagen, das der BMW 318ti Cup aufgrund seiner Leistungsdichte ein sehr attraktive Rennserie ist und noch eine Menge Arbeit vor mir liegt, mich ein wenig näher ans Mittelfeld zu bewegen. Das diese Floskel tatsächlich mehr zu bedeuten hat, erfahrt ihr in einem separaten Beitrag.